Kurfürst-Balduin-Grundschule Kaisersesch

Wo sind die Worte abgeblieben?

Deutsch einmal anders: Still wurde es am 18.09.2013 in der Turnhalle der Kurfürst-Balduin-Grundschule Kaisersesch. 140 Schülerinnen und Schüler waren gespannt, was der aufgebaute Marktstand für sie bereithielt. „Heute ist Markt hier im Ort“, begrüßte die Händlerin der Worte und pries an: „Ich habe Worte von jeder Sorte. Es gibt ein Wort für jeden Fall.“


{gallery}Haendlerin der Worte{/gallery}   

Die quirlige Markthändlerin, gespielt von Andrea Esser, begeisterte mit ihrer Geschichte und animierte sofort zum Mitmachen. Worte gibt es für Alles, nur der Umgang mit ihnen ist schwierig. Allzu leicht kommen die falschen Worte über die Lippen. Worte, die wehtun, die verletzen und ernsthafte Folgen haben können. Um das dann wieder gutzumachen, bedarf es dann vieler kleiner süßer Worte, wie die Händlerin per Waage veranschaulichte. Also besser erst überlegen, was man sagt und nicht zu schnell reden.

Andrea Esser hatte alles dabei: Die unentbehrlichen Worte genauso wie die richtigen Schätze, „ Worte, die man so selten sagt, dass sie vom Aussterben bedroht sind“. Eine Kiste mit Ausdrücken der Höflichkeit, die als Zauberspruch bewirken können, dass sich ein Schnürsenkel quasi von allein zubindet. Vor allem, wenn man als Geschenk noch ein „Bitte“ hinzufügt. Der Inhalt einer schweren und hinderlichen Kiste mit Schimpfwörtern „müffelte“ zwar, denn Schimpfwörter riechen einfach furchtbar. Dafür aber „verkaufen sie sich außerordentlich gut“, wusste die Händlerin der Worte. Nur: Was Heimwerker-Vätern recht ist, muss ja nicht unbedingt billig sein. Auch beim Fluchen, das ab und zu sein müsste, verflixt nochmal, könnte man kreativ sein und die Fantasie benutzen. Buchstaben gibt es jedenfalls in unterschiedlichen Farben, Formen und Größen. Aber wie die Schrift auch immer aussehen mag, es bleiben Buchstaben. Und so gehören auch Fremdwörter ins Sortiment. Nur eins gab es nicht: „Beleidigungen führe ich nicht“, hieß es im 50 Minuten langen Musical der Nimmerland Theaterproduktion, „die sind einfach zu schlimm“. Während des Stückes bemerkt die Markthändlerin, dass ihre Worte, die zum guten Zusammenleben von uns Menschen wichtig sind, gestohlen wurden. Die Kiste war aufgebrochen, der Inhalt weg. Was tun? Immer wieder versucht sie, einige Worte zu beschreiben, die zum guten Zusammenleben wichtig sind. Am Ende der Vorstellung kommt sie auf eine Idee: Sie bittet die Kinder ihr doch zu helfen, die Worte wieder zu finden und an sie zurückzusenden. So führt das Stück direkt ins Klassenzimmer.

Die Schülerinnen und Schüler der Kurfürst-Balduin-Grundschule sowie die Lehrerinnen und Schulleiterin Kathrin Matthias bedanken sich ganz herzlich beim Förderverein der Grundschule Kaisersesch, der es den Kindern ermöglichte, in den Genuss dieses tollen Musicals zu kommen.